Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) erstellen: Tipps für Jungunternehmer

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind essenziell, um Verträge effizient zu gestalten. Erfahre, wie du AGB rechtssicher und verständlich formulierst, um die Interessen deines Unternehmens und deiner Kunden zu wahren.

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) erstellen

Was sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)?

AGB sind vorformulierte Vertragsbedingungen, die standardisiert für eine Vielzahl von Vertragsabschlüssen verwendet werden. Sie dienen dazu, wiederkehrende Geschäftsprozesse zu rationalisieren und rechtliche Rahmenbedingungen zu definieren.

Warum sind AGB wichtig?

Für Unternehmen, die Massendienstleistungen anbieten oder regelmässig ähnliche Verträge abschliessen, sparen AGB Zeit und sorgen für Klarheit bei Vertragsverhältnissen. Sie regeln wichtige Punkte wie Haftung, Datenschutz oder Rückgabebedingungen und schützen so sowohl die Rechte des Unternehmens als auch die der Kunden.


Grundregeln für rechtssichere AGB

Beim Erstellen von AGB gibt es wichtige rechtliche und praktische Aspekte zu beachten.

Klarheit und Transparenz

Unklare oder missverständliche Klauseln können gegen dich ausgelegt werden. Es ist daher entscheidend, dass die Formulierungen eindeutig und verständlich sind.

Keine ungewöhnlichen Klauseln

Ungewöhnliche oder stark benachteiligende Klauseln, die nicht hervorgehoben oder erläutert werden, sind unwirksam, selbst wenn der Kunde die AGB akzeptiert hat.

Anpassung an Unternehmensbedürfnisse

Deine AGB sollten individuell auf die Anforderungen deines Unternehmens und deiner Branche zugeschnitten sein. Standardlösungen aus dem Internet passen oft nicht und können rechtliche Risiken bergen.


Aufbau von AGB: Inhalte und Struktur

Ein sinnvoller Aufbau der AGB sorgt für Übersichtlichkeit und erleichtert Kunden das Verständnis. Hier ist eine mögliche Gliederung:

1. Grunddaten

  • Unternehmensname und rechtliche Vertretung
  • Geltungsbereich der AGB
  • Vertragsschluss und Tätigkeitsbereiche

2. Angebotsdaten

  • Art der Angebote und Leistungen
  • Beschreibung der Produkte oder Dienstleistungen
  • Zielgruppen und besondere Bedingungen

3. Preise und Zahlungsbedingungen

  • Preise inklusive oder exklusive Mehrwertsteuer
  • Versandkosten und weitere Gebühren
  • Zahlungsarten und Fristen

4. Rückgabe und Rücktritt

  • Bedingungen für den Umtausch von Waren
  • Widerrufsrecht für Verbraucher
  • Vertragsrücktritt und Folgen

5. Pflichten des Anbieters

  • Lieferzeiten und -bedingungen
  • Gewährleistungen und Haftungsregelungen
  • Verantwortung bei Verzögerungen

6. Datenschutz

  • Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten
  • Sicherheitsmassnahmen zum Schutz der Kundendaten
  • Hinweise auf Datenschutzrichtlinien

7. Weitere Bestimmungen

  • Änderungen der AGB
  • Anwendbares Recht
  • Gerichtsstand

Tipps für die Formulierung von AGB

  • Einfach und verständlich schreiben: Vermeide juristische Fachsprache, die Kunden abschrecken könnte.
  • Hervorhebungen nutzen: Wichtige Klauseln, wie Haftungsbegrenzungen oder Rückgabebedingungen, sollten optisch hervorgehoben werden.
  • Regelmässige Aktualisierungen: Überprüfe deine AGB regelmäßig und passe sie an rechtliche oder geschäftliche Veränderungen an.
  • Rechtliche Prüfung: Lasse deine AGB von einem Juristen prüfen, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

Fazit

AGB sind ein wichtiger Bestandteil deines Geschäftserfolgs. Sie schützen dein Unternehmen, schaffen klare Verhältnisse und erhöhen das Vertrauen deiner Kunden. Investiere Zeit in die Erstellung klarer, individueller und rechtssicherer AGB – es lohnt sich langfristig.